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Pferd sein

Pferde sind Pflanzenfresser, Fluchttiere und leben in Herden – soweit bekannt – aber was bedeutet das?

Pferde gibt es schon ein paar Millionen Jahre, einige mehr als den Menschen. Heute wird darüber diskutiert, ob das Wildpferd an sich nicht bereits ausgestorben ist, ob es doch noch Nachfahren gibt oder alle noch lebenden Wildpferde von Pferden abstammen, die irgendwann einmal mit Menschen gelebt haben.

Eine Rolle spielt das für die Pferde, welche heute noch wild leben, allerdings nicht. Sie leben – wenn möglich – noch genau so wie seit vielen, vielen Jahrhunderten. Sie ziehen als Pflanzenfresser, deren Verdauung darauf ausgelegt ist, ständig Nahrung zu verarbeiten, langsam und Schritt für Schritt übers Land und fressen so 16 – 20 Stunden täglich, abhängig von der Landschaft, den Jahreszeiten und dem damit vorhandenen Nahrungsangebot. Neben Gras gehören auch Busch, Bäume nebst ihren Rinden, Ästen, Blättern bzw. ihrem Laub, Totholz, Moose, Kräuter, Früchte und Samen zu ihrer Nahrung und erhalten so alles Wichtige, was sie für ihr „Über“-Leben benötigen. Zusätzlich benötigen sie natürlich auch Wasser, welches auch wieder den Umständen entsprechend einmal oder mehrmals täglich aufgenommen wird.

Pferde leben in mehr oder weniger großen „Familien“, diese wiederum in Herden bzw. einem Herdenverband. Dadurch können sie sich gegenseitig Schutz geben, denn als Fluchttier müssen sie ständig mit Angriffen oder anderen Gefahren rechnen und es ist gut, innerhalb der Herde Ruhe zu finden.

Innerhalb der Herde gibt es verschiedene Strukturen, die Pferde haben unterschiedliche Aufgaben, welche auch wechseln können. Es bilden sich Freundschaften, manche von ihnen sind besonders innig, es bilden sich Paare, kleine Familien innerhalb der Herde und manch Hengst hat mit einer oder mehreren Stuten eine besondere Verbindung. Allerdings passt nicht jedes Pferde mit jedem Pferd zusammen, denn auch Pferde sind sehr unterschiedlich, aber in der Wildnis ist das kein Problem, denn die Pferde haben ja die Freiheit zu wählen, mit wem sie zusammen leben mögen und mit wem nicht.

Eine große Rolle im Leben der Pferde spielt auch die Arterhaltung und so bekommen die Stuten, wenn möglich, jedes Jahr ein Fohlen.

Aus allem diesem resultiert, dass in der Pferdehaltung folgendes gegeben sein sollte:

  • immer Zugang zu artgerechtem Futter ohne größere Fresspausen
  • stets Zugang zu Wasser,
  • viel Platz für eine ausreichende Bewegung – möglichst den ganzen Tag
  • Zusammenstellung der Herden bzw. Pferdegruppen nur mit zusammenpassenden Pferden
Jeder, der für Pferdehaltung, – unterbringung, – versorgung zuständig ist, hat die Einhaltung der Grundbedürfnisse zu beachten bzw. muss zwingend für Ausgleich sorgen, sollte eines davon nicht ausreichend erfüllt werden. Weiter muss bedacht werden, dass Pferde sehr mit den Jahreszeiten leben, unterschiedlichstes Verhalten über das Jahr normal ist und somit auch nicht immer das „Gleiche“ von einem Pferd verlangt werden kann, schon gar nicht, wenn dessen Grundbedürfnisse nicht gestillt sind.

 

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